In exponierter Sonnenlage liegt sie da, die 3 ha umfassende Fläche westlich von Albersweiler. Im Sommer ist es hier richtig heiß. Dann schwirren Ödlandschrecken mit ihren leuchten blauen Flügeln über die karge Fläche. „Die ungewöhnliche Bodenbeschaffenheit dieses Terrains machte es möglich, hier ein äußerst wertvolles Biotop anzulegen“, erläutert Revierförster Karl-Heinz Bosch, Geschäftsführer der Rinnthaler Wald GmbH. In etwa 2 Jahren entstand hier eine Mischkultur aus 195 Obst- und Kastanienbäumen.
Eine Selve entsteht
Sie setzen sich aus 47 alten und neuen Sorten zusammen, aus Apfel-, Birnen- und Mirabellenbäumen, aus Aprikosen, Zwetschgen und Kirschen. Dazu gesellen sich Maulbeeren, Elsbeeren und andere Wildfrüchte ... Und dazwischen wachsen immer wieder Edelkastanien. „Die Mischkulter auf dieser Fläche erinnert an eine Selve“, erläutert der engagierte Förster. Der Name kommt vom lateinischen Silva (Wald) und beschreibt eine Hochstammobstanlage, die mit veredelten Edelkastanien durchmischt ist. „Auf der Alpensüdseite oder auf Korsika gibt es diese meist lockeren Haine. Ihre Bewirtschaftung ist arbeitsintensiv, weshalb sie zunehmend verschwinden.“
Andere für die Idee begeistern
Seit Sommer 2011 macht auch der ‚Arbeitskreis historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz’ mit. Aktuell ist der Arbeitskreis an dem EU-Projekt 'Erhalt traditioneller Obstsorten am Oberrhein’ beteiligt. Herbert Ritthaler, managt die Aktion im Arbeitskreis. 195 meist junge Obst- und Kastanienbäume brauchen viel Pflege. Andernfalls ist auch das sinnvollste Projekt zum Scheitern verurteilt. Elisabeth Freudenmacher, stellv. Vorsitzende des Naturschutzbundes (NABU) Annweiler/Hauenstein ist eine begeisterte Mitstreiterin. Durch sie kamen etwa 6 aktive Ehrenamtliche mit ins Boot. Viel Hilfe wird weiterhin gebraucht, sei es zur Pflege der Bäume, zum Aufhängen und Betreuen der Nistkästen oder um für vieles andere. Gemeinsam macht es außerdem viel Spass, zu sehen, wie ein Biotop entsteht. Jeder, der Interesse an der Natur hat, ist beim NABU Annweiler/Hauenstein herzlich willkommen.
Der Obstlehrpfad
Gemeinsam entwickelte man die Idee, einen Obstsorten-Lehrpfad anzulegen. Quer durch die Anlage führt nun ein Pfad, der die mit Schautafeln ausgestatteten Bäume miteinander verbindet.