Am Samstag, 29. und Sonntag, 30. April haben der Pfälzerwald-Verein, die Verbandsgemeinde Dahn und wir vom NABU Annweiler/Hauenstein zu den 2ten Dahner Wolfstagen geladen.
In der Wanderhütte „Im Schneiderfeld“ konnte sich jeder umfassend über den Wolf informieren. Hierbei war es uns wichtig, nicht nur wissenschaftlich fundiert über den Wolf zu informieren, sondern auch Fachleute wesentlicher Interessengruppen zu Wort kommen zu lassen.
Bei den Aktions- und Erlebnistagen waren deshalb neben Informationstafeln zum Thema, auch Nutztierhalter vor Ort. Außerdem standen die NABU-Wolfsbotschafterin Gisa Wickenhäuser, Julian Sandrini vom „Koordinationszentrum Luchs und Wolf“ (KLUWO) und Tatjana Schneider vom „Wolfspark-Werner-Freund den Interessierten Rede und Antwort.
Der Spaß kam an diesen Tagen aber auch nicht zu kurz. So gab es verschiedene Bastelaktionen für Kinder sowie eine Wolf-Erlebniswanderung und Mitmachstationen.
Wir freuen uns über die vielen Besucher an den 2ten Dahner Wolfstagen und hoffen, dass sich jeder an diesen Tagen seine eigene Meinung zum Thema Wolf hat bilden können.
Sozusagen auf den letzten Drücker – und damit gerade noch rechtzeitig – haben wir die ca. 70 Vogelbrutkästen auf den NABU-Flächen im Dernbacher Tal gereinigt. So finden viele Singvögel in diesem Jahr wieder leere und recht angenehme – da Parasiten-freie Bruthöhlen vor. Nicht zu kontrollieren brauchten wir die zehn Fledermauskästen, die ebenfalls hier angebracht sind.
Am 4. März, bei fast frostigen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ging die Reinigung flott voran: Meist muss als erstes die Leiter an einen Baumstamm gestellt werden, denn einen Teil der Brutkästen haben wir auf ca. 2 m Höhe aufgehängt. Das ist nicht immer leicht, denn die NABU-Flächen haben teils eine starke Hanglage. Dann wird hochgeklettert, der Nistkasten geöffnet und – Spannung - geschaut - ob ein Nest angelegt wurde und erfolgreich bebrütet wurde. Das läßt sich daran erkennen, dass beim Entfernen des Nests viele winzige Schuppen in der Luft schweben. Diese Hautschuppen zeigen an, dass ein junger Vogel Federn bekommen hat. Demnach waren mehr als ¾ aller Kästen belegt. Eine gute Bilanz.
Aber auch die Nistkästen, die nicht bebrütet wurden, boten Tieren einen Unterschlupf: z.B. fanden wir Hornissennester, die Hinterlassenschaften von Mäusen, Vorratskammern mit Kastanien, oder den
Mauserplatz einer Meise.
Bild links: Landschaft in Dernbach, Blick von oben auf einen Teil der
Obstbaumwiesen in Dernbach.
Bild rechts: Dieser alte Baum steht auch auf einer der Obstbaumwiesen und darf langsam vergehen. Sein Stamm bietet einer Bruthöhle Platz.
Im Januar und Februar 2022 reinigten und kontrollierten Hans-Joachim Fette, Vorstandsvorsitzender, und Ulrike Hoffrichter, Vorstand, in Zusammenarbeit mit den Vogelfreunden Wasgautal 90 Nistkästen. Das Reinigen ist notwendig, damit die alten Nester und die dort lebenden Parasiten, wie Vogelflöhe, Milben und Zecken entfernt werden. So wird die Vogelbrut im kommenden Jahr nicht übermäßig von kleinen Plagegeistern befallen. Am Besten ist eine Reinigung der Nistkästen, wenn es kalt ist, wenn Milben und Parasiten inaktiv sind.
Erneut zeigt auch 2021, wie wichtig die Nisthilfen sind: Die Wildvögel nutzten in der vergangenen Saison die Nester gut. Es scheint zudem eine gute Brutsaison gewesen zu sein, denn es wurde fast immer erfolgreich gebrütet, die Jungen schlüpften aus, was wichtige Merkmale zeigten (etwa viele Hautschuppen im Nest, fast keine aufgegebenen Eier).
Wem im Wald oder an Wegen aufgehängte Bruthilfen auffallen, die nicht gepflegt werden, kann sich gern bei Ulrike Hoffrichter melden. Der NABU Annweiler-Hauenstein und die Vogelfreunde Wasgautal werden versuchen, sich darum zu kümmern. Fotos: Josef Steiniger
November 2021 - In Dernbach sind wir gerade dabei, eine Nisthilfe für gefährdete Wildbienen zu bauen. Verwendet werden alte Ziegelsteine, Lehm, Bambusstäbe und Schilfrohrbündel. Damit haben die Insekten ein Angebot, hier ihre Nachkommen zu sichern.
Oktober 2021 - Nachdem wir bereits im letzten Winter mehrere Flächen im Projektgebiet "Dernbacher Streuobstwiesen" entbuscht haben, stand nun ein erneutes Mulchen an. Diese Pflegemaßnahme ist nötig, um den ökologischen Wert der Flächen zu erhalten. Ohne Rückschnitt würden die Wiesen innerhalb von kurzer Zeit von Brombeeren, Schlehen und Ginster überwuchert werden. Viele Blütenpflanzen hätten keine Chance gegenüber den schnellwüchsigen Sträuchern. Das Freistellen der Wiese ermöglicht uns auch die Begehung der Flächen und die Durchführung der notwendigen Schnittmaßnahmen an den Obstbäumen. Schön anzusehen ist, wie sich die wunderbar gelb leuchtenden Quitten im Herbstlicht präsentieren. Vor allem Schmetterlinge profitieren von dem kleinräumigen Mosaik aus Waldrändern, sonnigen Wiesen und Einzelbäumen. Streuobstwiesen mit hochstämmigen Obstbäumen spielen dabei eine zentrale Rolle. Fotos: Gunter Brauch
März 2021 – Ein Dutzend junger Obstbäume haben unsere Ehrenamtlichen auf unseren Projektflächen „Dernbacher Streuobstwiesen“ in diesem Frühjahr gepflanzt. Es handelt sich um historische und teilweise bestandsbedrohte Obstsorten, von einheimischen Landquittensorten bis hin zu einer erst kürzlich botanisch bestimmten Zwetschgensorte namens „Hengst“. Sie sollen alte abgängige Obstbäume ersetzen und als neue Generation heranwachsen. Die Maßnahme ist Teil des EU-Projektes „LIFE-Biocorridors“ zur Schaffung eines grenzüberschreitenden ökologischen Netzwerks im Biotopverbund Pfälzerwald-Nordvogesen. Wir haben uns vertraglich verpflichtet, die Bäume über Jahre zu pflegen. Das ist mit viel Arbeit verbunden: regelmäßige Erziehungs- und Erhaltungsschnitte sind ebenso nötig wie das Freihalten der Baumscheiben durch das Mähen oder die Beweidung der Wiese. Insgesamt 160 Obstbäume pflegen wir dabei auf unseren Dernbacher Flächen. Zum Erhalt der Bestände tragen auch die leckeren Streuobstprodukte bei, die wir jedes Jahr im Herbst produzieren und vermarkten. Wenn Sie Interesse an Apfelsaft, Apfelsecco oder verschiedenen Obstbränden haben, sprechen Sie uns an!
Februar 2021 - Auf unseren Streuobstwiesen in Dernbach haben wir in den letzten Jahren über 70 Nistkästen für Höhlenbrüter und Fledermäuse aufgehängt. Diese wurden im Februar, rechtzeitig vor der nächsten Brutsaison von uns kontrolliert und gereinigt. Dabei konnten wir feststellen, dass die künstlichen Bruthöhlen sehr gut angenommen werden. In 80 % der Kästen für Vögel befand sich ein Nest, 15 % waren von anderen Tieren bewohnt (Wespen, Kleinsäuger, Nachtfalter) und nur 5 % waren leer. Wenn Kästen länger leer bleiben, kann es daran liegen, dass der Standort ungünstig ist. Dann hängen wir sie an eine andere Stelle. Die Reinigung der Kästen ist wichtig, um Platz für neue Nester zu schaffen und um Milben und andere Parasiten zu entfernen. Wenn die winzigen Blutsauger überhand nehmen, können sie zu einer Gefahr für die Jungvögel werden.
"Die Natur im Herbst" war das Thema eines Feriennachmittages für Kinder am 15. Oktober 2020 in Annweiler-Queichhambach. Rund um das Gut Hohenberg wurde geforscht, gespielt, gebastelt und vor
allem gewandert. Doch es war keine gewöhnliche Wanderung. Hinter jeder Wegbiegung erwartetete die Kinder eine kleine Überraschung. Mitglieder unserer NABU-Gruppe haben lustige Gegenstände
versteckt, die nicht in den Wald gehören und unauffällig gefunden werden sollten. An anderer Stelle bekamen die Kinder die Aufgabe, sich wie ein Fuchs anzuschleichen ohne gehört zu werden. Das
war bei dem vielen Herbstlaub gar nicht so einfach. Später untersuchten die Kinder mit Becherlupe und Bestimmungstafel die vielen winzigen Tieren, die das Laub zersetzen. Spinnen und Saftkugler
versteckten sich unter Reisig und Blättern. Hexenkreise aus Parasol-Pilzen schmückten den Laubboden. Bei einem Vogelquiz ging es um die Unterschiede zwischen den Waldvogelarten: Wer hat einen
dünnen langen Schnabel, wer einen großen dicken? Zu wem gehört die orange Brust, zu wem die schwarze Haube? Woher hat der Eichelhäher seinen Namen und was hat das mit dem Wald zu tun?
Unterwegs wurden kleine Suchaufträge verteilt. Die Fundstücke fanden ihren Platz in kleinen vergänglichen Kunstwerken. Den dicken Regenwolken haben die Kinder jede Menge gute Laune
entgegengesetzt. So war es ein rundum gelungenes Naturerlebnis.
Fotos: Carmen Schauroth
Mitte Februar bei herrlich klarem Wetter trafen sich gegen 10 Uhr HaJo Fette, Rainer Kipfstuhl und Ulrike Hoffrichter, um auf dem Gelände der Fachklinik Eußerthal etwa 22 Brutkästen für Vögel aufzuhängen. Die Holzbetonkästen mit Einfluglöchern in 2 unterschiedlichen Größen eignen sich besonders gut, da sie langlebig sind und sich sehr gut im Winter kontrollieren lassen. Letzteres ist wichtig, weil bei der Kontrolle die Kästen gereinigt werden und wir ein regelmäßiges Monitoring durchführen werden. Wir verzichten auf den Marderschutz an den Kästen, denn das ist laut Expertenaussagen nicht nötig, wenn wir möglichst wenig in die Natur eingreifen wollen.
Am 9. September 2018 feierte die NABU-Gruppe Annweiler-Hauenstein ihr 10jähriges Jubiläum im Tal der Generationen in Rinnthal. Höhepunkt des Festes war die Auswilderung eines Uhus. Der Jungvogel war in einem Garten gelandet und konnte nicht mehr fliegen. In der NABU Greifvogelstation Haßloch wurde er gepflegt und wieder aufgepäppelt. Nun konnte er durch Hans Joachim Fette wieder in die Freiheit entlassen werden. Im Biospärenreservat Pfälzerwald wird er hoffentlich eine Heimat finden.
Der NABU hat den Pächtern des Bärenbrunnerhofs bei
Schindhard die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" verliehen. Nina und Sebastian Kill nahmen die Auszeichnung vom Vorsitzenden der NABU-Gruppe Annweiler-Hauenstein entgegen. Die "Glücksbringer"
finden heutzutage immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten und auch das Nahrungsangebot wird knapp. Beim Bärenbrunnerhof und der dort betriebenen ökologischen Landwirtschaft ohne Pestizide finden aber zahlreiche Rauchschwalben noch Einflugmöglichkeiten in die Viehställe. Pfützen und Lehm bieten den Vögeln Baumaterial für ihre Nester und ausreichend Insekten sind ebenfalls vorhanden. Die
kalte Jahreszeit verbringen die Schwalben südlich der Sahara, aber im April kommen die Sommerboten zum Brüten zurück. Als Mitbewohner sind sie auf dem Bärenbrunnerhof
willkommen.
In Dernbach hat Gunter Brauch vom Vorstand der NABU-Gruppe Annweiler-Hauenstein die vom Landesvorsitzenden und dem NABU-Präsidenten unterzeichnete Urkunde und die Plakette an Herrn Dietrich überreicht für den dankenswerten Einsatz und das Engagement im Schwalbenschutz. Auch im Haus von Familie Dietrich sind Schwalben willkommen!
Am Sonntag, den 29. Mai 2016 fand das zweite Dernbacher Schafschurfest statt.
Auf dem gutbesuchten Fest wurde den Besuchern auf anschauliche Weise die ökologische Bedeutung der Offenhaltung von Flächen durch Beweidung nähergebracht.
Wie vielerorts war auch die Kulturlandschaft um Dernbach einst viel stärker von Streuobstwiesen und Beweidung geprägt. Durch die Initiative von Tierhaltern und Freiwilligen der Ortsgemeinde Dernbach wurden in den letzten Jahren Flächen im Randbereich des Ortes wieder entbuscht. Die NABU Gruppe Annweiler/Hauenstein übernahm die Pflege eines mehrere Hektar großen Wiesenbereichs am Osthang des Dernbachtals. Die Wiesen werden durch Schafe und Pferde beweidet. In Kooperation mit dem BUND soll eine verbesserte Vermarktunssituation für das geerntete Obst geschaffen werden.
Und so war auch der NABU mit einem Stand auf dem Schafschurfest vertreten und informierte zur ökologischen Bedeutung der Streuobstwiesen als Lebensraum mit einer hohen Biodiversität. Claus Börner, einer der Initiatoren des Festes stellte unserer Gruppe gelungene Aufnahmen von Vögeln zur Verfügung, die im Projektgebiet ihren Lebensraum gefunden haben. Zu ihnen gehören die Haubenmeise und der Stieglitz, der vom NABU als Vogel des Jahres 2016 gewählt wurde. Inge Imhoff präsentierte den zahlreichen interessierten Gästen Wissenswertes zu den Lebensgewohnheiten der Vögel. Anschließend gab es eine geführte Wanderung zu den Dernbacher Streuobstwiesen.
Fotos: Simeon Imhoff
Welche Tiere wohnen im Wald? Wie kann ich sie beobachten und ihre Spuren lesen? Und was tue ich, wenn plötzlich so ein wildes Tier an meinem Zeltplatz auftaucht?
Diesen Fragen stellten sich am Wochenende vom 27.- 28. Mai die Teilnehmer des Naturerlebniscamps der NABU Regionalstelle Süd im Tal der Generationen in Rinnthal. Die 17 Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren fanden bei strahlendem Sonnenschein heraus, wie man Vögel mit dem Fernglas beobachtet und am Gesang erkennt und welche Spuren Tiere hinterlassen. Auch das Anschleichen, um Tiere aus der Nähe beobachten zu können wurde geübt.
Einige der wilden Waldbewohner ließen sich nicht lange bitten, sich zu zeigen. Und so musste das Programm kurzfristig geändert werden als ein junges Reh in der Nähe des Zeltplatzes nach seiner Mutter rief. Die Gruppe zog sich zu einer spontanen Wanderung vom Zeltplatz zurück, um dem Reh die Möglichkeit zu geben, sein Junges zu versorgen.
Doch auch danach blieb noch genug Zeit für eine Waldrallye und gemütliches Beisammensein am Lagerfeuer mit Stockbrot.
Bevor es für die Teilnehmer selbst zum Schlafen in die Zelte ging, wurde noch erforscht, welche Tiere um diese Zeit erst aktiv werden. Mithilfe einer selbstgebauten Leinwand und einer Lampe wurden Nachtfalter und andere nachtaktive Insekten angelockt und bestimmt.
Am nächsten Morgen schafften dann einige Kinder beim Nistkastenbau selbst Wohnmöglichkeiten für wilde Tiere bei sich zu Hause. Andere
verwandelten sich mit einer
gebastelten Maske selbst in ein wildes Tier.
Am Karfreitag haben wir dem regnerischen Wetter getrotzt und neun Fledermauskästen in unserem Projektgebiet in Dernbach aufgehängt. Bei der Auswahl der Hangplätze haben wir uns an den Empfehlungen von Fledermausexperte Heinz Wissing orientiert. Unterstützt wurden wir außerdem von Volker Platz, Sozialpädagoge am Masurenhof in Bad Dürkheim. Der Masurenhof ist eine Tagesstätte für Menschen mit psychischer Behinderung. Ein Bewohner hat die Fledermauskästen fachmännisch und gut durchdacht für uns gebaut.
Nun hoffen wir, dass die neuen Quartiere bald von Fledermäusen angenommen werden.
12. April 2016,
Fotos: Gunter Brauch
Die Ernennung der Winterlinde zum Baum des Jahres 2016 nahm die NABU-Gruppe zum Anlass der Gemeinde einen jungen Lindenbaum zu spenden. Dieser wurde am gleichen Tag von Herrn Jentzer und Helfern des NABU gepflanzt. Sommer- und Winterlinde gehören seit vielen hundert Jahren zum Bild unserer Dörfer wie keine andere Baumart. Die „Dorflinde“ war Mittelpunkt der Gemeinde, Treffpunkt für Jung und Alt. Hier wurden Trauungen und Versammlungen abgehalten. Auf öffentlichen Plätzen standen Gerichtslinden und vor dem Wirtshaus eine Tanzlinde. Die wohlriechenden Lindenblüten erfreuen uns und helfen als Tee bei Erkältung und Fieber. Aber nicht nur für uns Menschen haben Linden eine große Bedeutung. Sie bieten Bienen und Hummeln im Spätsommer Nahrung, zu einer Jahreszeit, in der die Insekten an anderer Stelle kaum noch Nektar und Pollen finden.
Schleiereulen sind bei vielen Menschen gerne gesehen. Nicht nur ihre elegante Erscheinung mit dem hellen Gefieder und dem herzförmigen Gesichtsschleier macht sie so beliebt, sondern auch ihr großer Appetit auf Mäuse. Leider werden sie immer seltener. Denn Schleiereulen benötigen offene Scheunen oder andere geeignete Bruplätze an Gebäuden. Um die nachtaktiven Jäger wieder anzusiedeln, hat sich unser Kassenwart Gunter Brauch in Dernbach umgehört. Und tatsächlich hat er zwei Familien gefunden, die den Eulen ein Zuhause bieten wollen. Auf dem Pfalzhof bei Bernd und Petra Fillinger wurde im Juni ein spezieller Schleiereulen-Nistkasten im Heuboden der Scheune installiert. In luftiger Höhe war die Montage eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Aber zu dritt gelang es schließlich, den Kasten marder- und katzensicher einzubauen. Der zweite Kasten fand seinen Platz in der historischen Mühle bei Susanne Theis-Schlichter und Joachim Schlichter. Nun können die Eulen also kommen. Für Nahrung wäre auch gesorgt, denn an Mäusen mangelt es in diesem Jahr nicht. Beste Voraussetzungen also.
7. September 2015
Fotos: Gunter Brauch
Schuschu ist eine Schleiereule, die vor einiger Zeit aus dem Gelege gefallen ist und von Tierfreunden zur Greifvogelaufzuchtstation nach Hassloch gebracht wurde. Mit viel Liebe wurde sie von Melanie Mangold und ihrem Team groß gezogen und am vergangenen Wochenende in die Freiheit entlassen. Ihr neues Zuhause ist die Scheune des Pfalzhofs in Dernbach. Familie Fillinger hatte sich bereit erklärt, einen Eulenkasten, der von der NABU- Gruppe Annweiler/Hauenstein gestiftet wurde, in luftiger Höhe unter dem Giebel aufzu-hängen. Ob es der Eule dort gefällt, wissen wir nicht. Vielleicht fliegt sie auf Nimmer-wiedersehen davon. Vielleicht fühlt sie sich aber wohl, sucht sich einen Partner und legt im Frühjahr Eier. Die vielen Mäuse im Dernbachtal, die den nachtaktiven Jägern als Futter dienen, müssen sich dann jedenfalls in Acht nehmen.
28. September 2015
Gunter Brauch
Herbstzeit ist Schwarmzeit – zumindest bei den Fledermäusen. Doch was bedeutet das eigentlich? Bei der Fledermausnacht der NABU-Gruppe Annweiler und der NABU Regional-stelle Süd hatten 20 Kinder Gelegenheit, dies heraus zu finden und sich mit den geheimnisvollen Flattermännern zu beschäftigen. Dafür bauten sie an einem Wochenende Mitte September 2015 ihre Zelte im Tal der Generationen in Rinnthal auf. Da Fledermäuse nachtaktiv sind und sich erst zeigen, wenn es dunkel wird, durften die Teilnehmer ausnahmsweise einmal richtig lange wach bleiben. Bevor die Dämmerung einbrach, nutzten sie die Zeit, um bei einer Rallye eine Menge über Fledermäuse zu lernen. Dabei erfuhren sie auch, dass die meisten unserer einheimischen Fledermausarten vom Aussterben bedroht sind. Um ihnen zu helfen, bauten die Kinder unter Anleitung der Naturschützer Fledermauskästen aus Holz, die sie zu Hause im Garten oder an der Hauswand aufhängen können. Die Kästen dienen den Fledermäusen als Tagesquartier.
Dann endlich konnte es losgehen. Mit so genannten Fledermausdetektoren liefen die Kinder in Kleingruppen durch den Wald und versuchten, die Rufe der Tiere einzufangen. Erst einmal hörten sie überhaupt nichts. Aber die Wanderung durch den stockdunklen Wald war Abenteuer genug. Als sie am Bahnhof von Rinnthal wieder aus dem Wald heraus kamen, erklangen aus den Detektoren plötzlich die ersten Geräusche. Besonders unter den Laternen knatterte und klickte es laut aus den Geräten. Das waren eindeutig die umgewandelten Ultraschall-Rufe von Fledermäusen! Im künstlichen Licht der Straßen-beleuchtung gibt es besonders viele Insekten, die Leibspeise der Fledermäuse. Deshalb konnten die Fledermäuse hier nicht nur gehört, sondern sogar im Flug beobachtet werden. Den ganzen Weg durchs Dorf zurück ins Tal wurde die Gruppe von den Rufen der Fledermäuse begleitet. Die Ruffrequenz ließ vermuten, dass es sich bei den meisten Tieren um Zwergfledermäuse handelte.
Zurück am Zeltplatz erwartete die Kinder ein gemütliches Lagerfeuer und ein Fleder-mausfilm im „Freilichtkino“. Wer anschließend noch hungrig war, durfte sich ein leckeres Stockbrot über dem Feuer backen. Erst nach Mitternacht krabbelten die letzten Kinder müde in ihre Zelte, während die Fledermäuse weiter schwärmten.
Wind und Hagel, Nieselregen bei 5 Grad - diese ungemütliche Wetterlage hielt 38 Naturinteressierte nicht davon ab, die zweitgrößte Kernzone im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen - den „Bobenthaler Knopf“ - näher kennenzulernen. Unter der fachkundigen Leitung von Revierförster Helmut Baaden ging es am Sonntag, den 9. Februar 2014 über drei Stunden durch die 319 ha große „Zone für natürliche Entwicklung“. Der NABU Annweiler/Hauenstein hatte zu dieser Wanderung eingeladen.
Seit 12 Jahren entwickelt sich hier die Natur weitestgehend vom Menschen unbeeinflusst, erfuhren die Zuhörer. Geschützt werden soll die Eigendynamik der natürlichen Prozesse. Dafür nehmen die 16 Kerngebiete etwa 2% des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen ein. Das entspricht etwa 38 qkm im 1780 qkm großen Biosphärenreservat.
„Hier werden die rasch wachsenden Buchen den Wald auf Kosten der Eichen erobern“, so Baaden, der die Gruppe auf einem Weg mitten durch die Kernzone führte. Obwohl hier kein Einschlag mehr stattfindet, entstehen bereits einige mit jungen Bäumen dicht bewachsene Areale. Ein für die Naturinteressierten ungewohnter Anblick. Neben dem Ziel, hier ein natürliches Ökosystem entstehen zu lassen, gäbe es aber zu bedenken, so der Förster „dass die Holzmenge auf dieser Fläche der Wirtschaft verloren geht und aus anderen Quellen ersetzt werden muss.“ Ein wichtiger Aspekt, der die Gruppe immer wieder zum Diskutieren anregte. (Ulrike Hoffrichter)
Was es bei der Anpflanzung und Pflege von Streuobst-anlagen zu beachten gibt, erfuhren die Teilnehmer eines Seminars der NABU- Gruppe Annweiler / Hauen- stein Ende Januar 2014 in Rinnthal. Ca. 50 interes-sierte Naturfreunde nutzten die Gelegenheit, sich bei den Experten des Arbeits-kreises Historische Obst- sorten zu informieren und auszutauschen. Baumschul-inhaber Herbert Ritthaler erläuterte in seinem Vortrag die Standortansprüche verschiedener alter und neuer Obstsorten und gab einen Einblick in die Veredlungspraxis. Nach einer theoretischen Einführung in den Palmer-Öschberg-Schnitt ging es am Nachmittag nach draußen auf die umliegenden Streuobstwiesen. Unter Anleitung von Ralf Latour konnten der Erziehungs- und Erhaltungsschnitt in der Praxis geübt werden. Dabei zeigte sich, dass Bäume, die schon längere Zeit nicht mehr gepflegt wurden, für Anfänger eine echte Herausforderung darstellen. Ein Tipp der Experten lautete, den Baum nach den Schnitt-maßnahmen längere Zeit genau zu beobachten, um festzustellen, wie er darauf reagiert. Dass die pflegeintensiven Streuobstwiesen nur dann langfristig erhalten bleiben, wenn auch der ökonomische Aspekt berücksichtigt wird, wurde am Abend bei der Vorstellung der Streuobstinitiative Bienwald durch Monika Paulat deutlich. Um die Vermarktung der Streuobstprodukte zu optimieren, investierte sie in eine mobile Saftpresse, die es allen Apfelbaum- und Streuobstwiesenbesitzern ermöglichen soll, ihren eigenen Saft zu keltern. Denn, und darüber sind sich die Naturschützer einig, nur wenn die Bäume auch einen Nutzen bringen, ist die Motivation groß genug, sie auch weiterhin stehen zu lassen und zu pflegen. Dabei lassen sich nicht nur leckere und gesunde Direktsäfte aus Streuobst herstellen, sondern auch Brotaufstriche, Chutneys, Dörrobst, Cidre, Liköre und Brände. Einiges davon konnten die Seminarteilnehmer zum Abschluss in gemütlichem Rahmen verkosten. Aufgrund der wachsenden Fangemeinde plant die NABU-Gruppe für nächstes Jahr wieder eine ähnliche Veranstaltung.
Der Arbeitseinsatz am 7.7.12 war wieder gelungen. Obwohl wir auch wieder nur zu Viert waren, haben wir eine Menge geschafft. Die jungen Bäumchen haben wieder Licht und Luft und auch die Schilder können wieder gelesen und betrachtet werden. Das Mähgut haben wir zusammengesammelt und zu Hocken aufgestapelt. Sollte es wieder trockener werden, haben wir so wertvolles Mulchmaterial für die Bäumchen auf einer der anderen Terrassen, auf denen es kaum etwas zu mähen gibt. Durch das Absammeln soll dieser offenbar sehr fruchtbare Wieseteil langsam magerer werden. Zum Glück müssen wir nicht alle Teile der Anlage mähen. Wir haben dafür Hilfe von diesen netten Vierbeinern.
Am Samstag, den 2. Juni 2012 lud die NABU-Gruppe Annweiler/Hauenstein alle Interessierten zu einem Pflegeeinsatz mit der Sense auf der Streuobstwiese „Kälbert“ in Albersweiler ein. Ab 11 Uhr sollten Anfänger und Fortgeschrittene die Arbeit mit der Sense üben und so zum Erhalt der Wiese beitragen. Neben der Wiesenpflege sollte der Einsatz auch Mut machen, einmal auf die Maschine zu verzichten. Im Mittelpunkt stand daher, den Umgang mit der Sense auszuprobieren und zu üben.
Doch - tja - das Interesse war nicht groß...um nicht zu sagen: kein Teilnehmer konnte begrüßt werden. Nun denn! Es war ein herrlich klarer Morgen, die Luft roch nach Erde und Frische, der Blick hinüber ins Tal war wunderschön. Natürlich ließen es sich die vier anwesenden NABU-Frauen - Elisabeth, Carmen, Heinke und Ulrike - nicht nehmen, hier oben auf der Wiese zu verweilen. Mit viel Lust an der Bewegung in der frischen Luft und mit dem guten Gefühl, sich für die Natur einzusetzen, betätigte sich jede auf Ihre Weise: Elisabeth griff zur Sense und mähte einige Bereiche frei, Carmen entfernte verwurmte Äste aus befallenen Bäumen, Heinke kümmerte sich um die jüngst veredelten Kastanienbäumchen und Ulrike entfernte zu hoch gewachsenes Gestrüpp.
Alle hatten eine Menge Spass ... waren teils konzentriert und vertieft in die Arbeit, teils lustig und ausgelassen oder in die sie umgebende stille Atmosphäre der Landschaft vertieft. Nach zwei, drei Stunden verabschiedete man sich voneinander mit dem Wissen, wieder seinen Teil für die Pflege der Obstbaumwiese beigetragen zu haben.
Ein schöner Morgen!
U. Hoffrichter
Aromatische und heilkräftige Blüten und Blätter gibt es im Frühjahr jede Menge...doch wie gehören Name und Kraut, Geschmack, Aroma und Heilkraft zueinander? Auf einer zweieinhalbstündigen Wanderung am 6. Mai 2012 durch herrliche Wiesen rund um den Trifels in Annweiler lernten die 23 Teilnehmer der NABU-Wildkräuterwanderung eine Menge hierüber. Nieselregen, Platzregen und sogar ein kurzes Gewitter konnte ihrem Interesse keinen Einhalt gebieten. Gebannt lauschten Laien und Kenner, jüngere und ältere Natur-Liebhaber der Referentin Elisabeth Freudenmacher, unterstützt von Tochter Imke.
Zu dieser wundervollen Jahreszeit wachsen einem die grünen Vitaminspender geradezu in den Mund. Wer sie sicher bestimmen konnte, durfte sie gleich an Ort und Stelle frisch verzehren oder aber auch sammeln und nach Hause tragen. Hier kann man daraus fantasievolle, gesunde Gerichte bereiten. Ebensogut können diese Schätze aber auch sorgsam getrocknet und so für die dunkele, kalte Jahreszeit aufgehoben werden. Bei einer heißen Tasse Tee kann man sich so in das Frühjahr zurückträumen.
Quelle: Die Rheinpfalz, 22. Februar 2012
Wissenswertes über unsere einheimischen Wildkräuter erfuhren am Sonntag, 14. August 2011, fast 60 Teilnehmer einer Kräuterwanderung in Annweiler. Elisabeth Freudenmacher und Kathrin Braun von der lokalen Ortsgruppe des Naturschutzbundes (NABU) gaben eine Einführung in die Bestimmung und Verwendung von beliebten und bewährten, aber auch weniger bekannten Heil- und Küchenkräutern. Die Wanderung führte vom Fuße des Adelberges bis auf ein Plateau mit Aussicht auf die Burg Trifels und das Pfälzer Bergland. Unterwegs wurden die zarten Blätter der Linde probiert, die eine Bereicherung für jeden Salat darstellen. Ebenso schmackhaft waren die herzstärkenden Blätter des Weißdorns. Die beiden fachkundigen Frauen erklärten, warum es in vorchristlicher Zeit streng verboten war, einen Holunderbusch zu fällen und wie man die leckeren Blättern der Wilden Möhre sicher erkennt. Denn gerade in der Familie der Doldenblütler kann es leicht zu gefährlichen Verwechslungen kommen. Die Teilnehmer erfuhren, zu welcher Jahres- und Tageszeit bestimmte Blüten, Blätter und Früchte gesammelt werden und wie man sie anschließend verarbeitet und lagert. So ist es möglich, dass im Winter noch einmal der köstliche Duft von Linden- und Rosenblüten die Seele bewährt oder die Sommersonne in Form von Johanneskraut und Quendelblüten erstrahlt. In den blütenreichen Wiesen warteten aber noch ganz andere Überraschungen. Zwei Gottesanbeterinnen sonnten sich auf Majoran-Blüten und erregten die Aufmerksamkeit der Naturfreunde ebenso wir die farbenfrohe Raupe des Schwalbenschwanzes, die genüsslich an der Wilden Möhre knabberte. So wurde die ökologische Bedeutung naturnaher artenreicher Wegränder und Wiesen einmal mehr deutlich. Weil so ein reges Interesse an dem Thema besteht, kündigte der NABU an, im nächsten Frühjahr wieder eine Wildkräuterwanderung durchzuführen.
Wer nun enttäuscht ist, weil die erste Frage unbeantwortet geblieben ist, sollte bei der NABU Ortsgruppe Annweiler/Hauenstein nachfragen. Wissbegierige Köpfe und helfende Hände sind dort stets willkommen. Tel.: 06346-3580